AHBEZEH DEÄFFGEH IJOTTKAH ELMNOPEH KUHEREST UFF AU WEH!
Heute ist für mich ein besonderer Tag: Bloomsday!
Der Tag, an dem der Jahrhundertroman Ulysses spielt und der an vielen Orten auf der Welt gefeiert wird. Dieses Buch begleitet mich seit mehr als einem halben Jahr täglich und es ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Ich weiß: für viele Menschen scheint der Ulysses unverständlich und ohne jedwede Verbindung zu ihrem eigenen Leben. Für mich hingegen entfaltet dieses Buch immer wieder aufs Neue seine Magie. Beispielsweise dann, wenn gerade Gelesenes sich in meinem konkreten Alltag spiegelt:
Wenn wir in meinem Ulysses Buchclub gerade über das „tote Vögelchen in der Küchenstreichholzschachtel“ sprechen und ich wenige Minuten später auf dem Weg zur U-Bahn einen toten überfahrenen Spatz auf der Straße sehe.
Oder gestern, als ich auf dem Weg nach Finkenkrug über (Achtung: die folgenden Worte könnten mögliche Vorurteile gegenüber diesem vermeintlich schwierig zu lesenden Buch bestätigen) „jenes wundersam Tier das Einhürne“ lese, „wie dersellbe ein mal nur in ein tawsent jar kome mitt seinem horn“ und ich kurze Zeit später auf dem dortigen Bürgerfest vor dem ausgebreiteten Flohmarkt-Teppich eines kleinen Mädchens stehe und mir ein Bilderbuch mit Einhorn-Cover entgegenstrahlt.
Oder heute, als ich automatisch kurz vor acht Uhr aufwache: die Zeit, zu der der Roman beginnt.
Das gesamte Alphabet = Leben steckt in diesem Buch. Oder wie Leopold Bloom es ausdrückt: Ahbezeh deäffgeh ijottkah elmnopeh kuherest uff au weh…
Happy Bloomsday!
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