17. Mai 2025

DIE ZWEI WICHTIGSTEN WÖRTER, WENN DU SCHREIBST

Zurück aus Australien und Neuseeland…zurück von meinen Seminaren in der Akademie Burg Fürsteneck… und gerade eben zurück aus meiner Kiezbuchhandlung hier in Moabit, wo ich einen Satz vom Buchrücken des Romans Midnight Library abfotografiert habe, der sich auf die Protagonistin Nora bezieht, aber natürlich uns alle meint: „With infinite choices, what is the best way to live?“

Genau, ein typisches „What if…?“, lediglich anders formuliert. „What, if…?“ Fragen sind ein klassisches Creative Writing Tool und funktionieren quasi für alle Situationen beim Schreiben: um Plots aufzupeppen, unerwartete Wendungen zu finden und ungewöhnlichere Charaktere zu entwickeln. Denn wenn du schreibst, willst du niemals vorhersehbar sein und durch diese einfache Frage lässt sich alles wie in einem Kaleidoskop immer wieder durcheinanderwirbeln und somit prüfen. Es funktioniert gut, wenn du beim Schreiben irgendwo steckenbleibst. Und es funktioniert noch besser, wenn du denkst, hey, besser geht’s eigentlich nicht und du dich womöglich bereits mit der erstbesten Version zufriedengibst. Warte mal, was wäre, wenn ich die Perspektive ändern würde oder das Setting? What if ist häufig auch der Startpunkt für eine Geschichte oder ein Drehbuch. Aus dem Story Prompt “Was wäre, wenn ein kleiner Junge tote Menschen sehen könnte, die Niemand sonst sehen kann?“ entwickelte sich beispielsweise der Psychothriller „The Sixth Sense“ mit Bruce Willis. 

O.k., als Schreibcoach lehne ich mich jetzt gaaanz weit aus dem Fenster und behaupte: „Sag‘ mir, wieviele What if…?-Fragen du in einer Minute zu deinem Projekt stellen kannst und ich sage dir, wie gut du schreibst.“ P.S.: Schick‘ mir gern eine mail mit deiner Zahl. Ich bin gespannt.

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