11. Februar 2012

WAS EINEM AN TAGEN DES MANUSKRIPTBAUS SO ALLES DURCH DEN KOPF GEHEN KANN

Auf meinen vorletzten Blogeintrag zur erstaunlichen Biografie der Krimiautorin Anne Perry habe ich einige Rückmeldungen bekommen. In erster Linie von Leser*innen, die „sehr gern Bücher lese(n), die in der viktorianischen Zeit spielen.“ Von richtigen Perry-Lesephasen weiß ich nun, teilweise mit einem „verschämten“ Gefühl verbunden, weil es sich dabei ja nicht um so genannte ’anspruchsvolle’ Literatur handelt. Niemand kannte Perrys wahre Lebensgeschichte.

Eine ehemalige Teilnehmerin an meinem ROOM-SERVICE (der Langzeitgruppe für literarische Projekte), die als Journalistin und Sachbuchautorin arbeitet, hat gleich – angeregt durch diese „Geschichte, die das Leben schrieb“ – im Internet recherchiert und sich den Dokumentarfilm „Anne Perry – Interiors“ von Dana Linkiewiecz ins Haus bestellt:

„Mann und Kind in Berlin, ich also sturmfreie Bude zum Arbeiten (…). Doch irgendwann braucht man ja eine Pause… 70 Minuten, ach, ich werfe also doch den Film ein und bin ganz angetan. Ich liebe meditative, ruhige Filme, die Raum lassen zum Sehen und Nachdenken. (…) Dann ist da diese Frau, quasi eine Ikone, die so ganz gefangen ist. Die Gedanken ihrer Freundin zu Fragen des Vertrauens und ob Anne jemals wieder wird vertrauen können, ist eine die mich in den letzten Tagen des „Manuskriptbaus“ (…) fast täglich begleitet. Manche Sätze, die einem selbst im Kopf herumgehen, muss man anderswo und in einem anderen Kontext hören, damit man sie wirklich begreift.“

„Natürlich alles Deine Schuld… ;-}“ schreibt sie.

Gern geschehen.

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