WUNDERBILDER
Gestern bin ich aus Hamburg zurückgekommen. Ich wollte unbedingt in den Deichtorhallen die Wunderbild Ausstellung von Katharina Grosse sehen, eine opulente riesengroße Farbbildinszenierung, in situ, genau für diesen Raum gemacht.

Ich liebe den raumgreifenden WOW Eindruck Ihrer Arbeiten. Grosse hat eines ihrer Ateliers in der Straße, in der ich wohne und manchmal sehe ich sie im kleinen vietnamesischen Lokal intensiv mit ihrem Team diskutieren. Aber sie ist mir nicht nur geografisch nah, sondern vor allem natürlich durch ihre Kunst und was sie über Kreativität und künstlerisches Schaffen sagt. Zum Beispiel folgendes in einem Interview anlässlich der Hamburger Ausstellung, als sie gefragt wird, ob sie an Wunder glaube: „Es ist ja so, als Künstlerin lebe ich ja in einer Welt, die ständig besteht aus dem, was hier anfassbar ist und aus dem, was aus der Vorstellung kommt und die beiden Dinge die konvergieren so wie im Flug. Und daraus ergibt sich oft etwas Doppelbödiges, Vielschichtiges, das dann eben nicht eindeutig ist. Und weil es nicht eindeutig ist, schillert es.“ Genau! Das Schillernde! Und zwar im Ergebnis wie bereits im kreativen Prozess selbst. Für mich ist dieses Schillern sehr eng mit dem Zustand des Flow verbunden und das interessiert mich. Hier übrigens kein Foto vom Wunderbild, sondern von einem der ausgestellten Journals von Katharina Grosse, von denen mich eines besonders angezogen hat, weil aus einer der Seiten ein handgeschriebener Zettel herauslugt, auf dem steht “the deeper in nature you go i.e. the more fundamental the level“ Ich finde, das sind schillernde Wunderworte und sie schillern seit gestern in meinen Gedanken und ich hatte einfach große Lust, sie heute mit euch zu teilen.
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