1 FAN = 1 BUCH
Gezielte Leseförderung hat in Deutschland mittlerweile eine jahrelange Tradition – gut so! Die Frage ist nur immer: wer soll gefördert werden und funktioniert das wirklich? Sie erinnern sich vielleicht an die ersten ungewöhnlichen Aktionen wie Fußballmannschaften, die sich lesefördernd engagieren, um auch die eher leseunfreudigen Jungs zu erreichen. Das war vor rund 15 Jahren direkt spektakulär…
Mittlerweile können Leseförderungsaktionen neue und vor allem auch internationale Dimensionen annehmen. So las ich vorgestern von einer – man könnte sagen – Fair Trade-Idee: Das Kölner Modelabel Armedangels engagiert sich mit einer Social-Media-Aktion vom 10. April bis zum 10. Mai. Auf ihrer Facebookseite kann man sich an „1 Fan = 1 Buch“ beteiligen. Mit jedem neuen Fan der Facebook-Seite bekommt ein unterprivilegiertes Kind in Indien ein Buch.
Für die Buchschenkaktion arbeitet die Firma, die seit ihrer Gründung 2007 soziale Projekte unterstützt, mit Pratham e.V. zusammen, einem Förderprogramm für unterprivilegierte Kinder in Indien. Ziel ist es, \“dort zu helfen, wo der Rohstoff für die Kleidung des Labels herkommt, aus Indien. Dort ist der Zugang zu Büchern noch immer ein großes Privileg.“
Armedangels setzt sich für die faire Bezahlung von Baumwoll-Bauern ein, produziert umweltfreundlich und nennt sich deshalb Social-Fashion-Label.
Was halten Sie von dieser Aktion? Vorbildlich und originell? Oder im Gegenteil mit einem äußerst unangenehmen Beigeschmack? Ich bin auf Ihre Meinung gespannt.
P.S.: Übernächste Woche Montag, am 23. April, ist übrigens Welttag des Buches. Falls Sie sich für Autobiografien interessieren, kommen Sie einfach um 18 Uhr im Berliner Bücherhimmel, der Buchhandlung am Viktoria-Luise-Platz, vorbei. Dort lese ich aus verschiedenen literarischen Autobiografien und erzähle etwas über deren Hintergründe. Eintritt ist kostenlos…
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