24. Januar 2021

BIS HINAUF ZUR iCLOUD: THE HILL WE CLIMB

Drei Tage und 20 Stunden ist es nun her, seit die 22-jährige Amanda Gorman im Rahmen der Inauguration Joe Bidens ihr Gedicht „The hill we climb“ als spoken-word Performance präsentiert und auch mich begeistert hat. 

Gorman ist Lyrikerin, Autorin, Aktivistin und seit drei Jahren National Youth Poet Laureate. 

Sie ist die sechste und bis dato jüngste Inaugural Poet und sowohl in ihrer Botschaft als auch in ihrer Vortragsweise bezieht sie sich auf May Angelou, deren Gedicht für Bill Clinton ebenfalls um die Themen Wandel und Verantwortung kreisten. Als Hommage an Angelous berühmte Memoiren „Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt“ trug Gorman außerdem einen Ring mit einem Vogel im Käfig. 

Und vielleicht hat Joe Biden während der Rezitation an die Kraft von Lyrik gedacht, die ihn nach jahrelangen erfolglosen Therapien aus dem symbolischen Käfig des Stotterns befreien konnte, indem er Gedichte auswendig gelernt und sich selbst laut vorgetragen hat. 

Gormans Gedicht endet mit folgenden Zeilen:  

“For there is always light,

if only we’re brave enough to see it

If only we’re brave enough to be it.”

Das erinnert mich an einen Satz der Autorin Marianne Williamson, die 2020 übrigens selbst für die US-Präsidentschaft kandidiert hat. Ein Satz, der durch Nelson Mandelas Antrittsrede als Präsident berühmt wurde und der mir seit vielen Jahren wertvoll ist:

„Es ist unser Licht, vor dem wir am meisten erschrecken, nicht unsere Dunkelheit.“

P.S.: In einem Interview mit der New York Times hat Gorman bereits vor vier Jahren von ihren Zukunftsplänen gesprochen und davon, dass das Weiße Haus auf ihrer Bucket List stehe: “This is a long, long, faraway goal, but 2036 I am running for office to be president of the United States. So you can put that in your iCloud calendar.”

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