24. Januar 2015

KREATIVE SOLIDARITÄT

ich bin charlieIn dieser Woche sind nicht mehr ganz so viele „Ich bin Charlie“- Schilder, Transparente und Aufkleber zu sehen wie noch in den beiden Wochen zuvor. Die äußerlich sichtbare symbolische Drei-Wort-Solidarität nach dem Attentat auf das Satiremagazin Charlie Hebdo ist verblasst.

Umso überraschter war ich, als ich im Idee-Kreativmarkt (ja, ein schreckliches Wort!) in der Tauentzienstraße ein Bastel-Buch sehe, das mit der Coverseite nach oben präsentiert wird. Es stammt aus dem TOPP Verlag und sein Titel lautet: Rubberbands! Hipper Schmuck aus coolem Gummi. Auf dem Cover (bald hier als Foto) sind zwei Unterarme mit einer Vielzahl an unterschiedlichsten Armbändern zu sehen. Und auf einem dieser Bänder sind kleine Buchstabensteine befestigt, die einen Namen bilden: CHARLIE steht da…

Mir stockt tatsächlich kurz der Atem.

Ich stelle mir vor, dass eine der Mitarbeiterinnen dem Namen Kreativmarkt alle Ehre gemacht und sich eine kreative Form der Solidaritätsbekundung überlegt hat (zumal die überkreuzten Unterarme den Aspekt der Solidarität durchaus unterstützen). Aber vermutlich handelt es sich doch eher um unfreiwillige Solidarität.

Was würde wohl Peanuts-Comicfigur Charlie Brown dazu sagen, nach dessen Namen sich Charlie Hebdo – ursprünglich ein Comic-Magazin – benannt hat? Vielleicht: „In the book of life, the answers aren’t in the back.“

Wie recht er doch hat.

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