LE PETIT BORG
Am Montag stand ich an der Kreuzung Invalidenstraße/Chausseestraße. Vor mir eine junge Frau mit einem sehr besonderen Rollkoffer-Motiv: Der kleine Prinz von Saint-Exupery. Dann sah ich, dass sie außerdem eine Umhängetasche von Björn Borg trug. Welch interessante Kombination. Und: gibt es vielleicht sogar etwas, das Beide miteinander verbindet – Borg und den Prinzen – und aus diesem Grund für die junge Frau besonders attraktiv ist? Was könnte das sein?
O.k., der Klassiker aus Frankreich und sechs Titel bei den French Open. Kunstmärchen und Kunstrasen.
Oder der Modeaspekt: Borg, seit langem schon Besitzer einer erfolgreichen Modemarke und der Kleine Prinz, dessen Mantelfarbe im Laufe der Publikation von grün auf marineblau geändert wurde?
Oder das berühmte Zitat „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, das ebenso gut ein humorvoller Kommentar zu Borgs damals revolutionärer beidhändiger Rückhand sein könnte, durch die er in der Lage war, verdeckt zu schlagen, was die Reaktionszeit des Gegners enorm verkürzte: das Wesentliche für seine Augen also tatsächlich unsichtbar.
Oder aber die schlichte Tatsache, dass beide ständig unterwegs waren?
Was sie wiederum mit der jungen Frau gemeinsam haben könnten.
Was mich außerdem beschäftigt ist die Tatsache, dass Borg seit vielen Jahren als Spieler auf der so genannten Seniorentour unterwegs ist und ich frage mich, wie die Seniorentour des Prinzen wohl aussehen könnte. Er, der Kleine Prinz, geboren 1945, ist jetzt 72 Jahre alt und somit nur zwölf Jahre älter als der Große Borg. Mit der jungen Frau sind sie gemeinsam auf Tour. Von Planet zu Planet.
Was sich Der Große Prinz und Le Grand Slam König wohl zu sagen haben?
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