25. Oktober 2013

WÄREN SIE GERN UNSTERBLICH?

Diese Woche war für mich stark geprägt von der Hessischen Schülerakademie Burg Fürsteneck. Hier haben 60 Schüler*innen der Mittelstufe in ihren Herbstferien zehn Tage lang gemeinsam gelebt und gelernt. Beispielsweise in einer meiner zwei Philosophie- und Schreibwerkstätten zum Thema „Identität“.

Unter anderem haben die Jugendlichen ihre ganz persönlichen Top 10 formuliert: zehn Fragen, die ihnen momentan am wichtigsten sind. Natürlich gab es große Unterschiede bei diesen Fragen. Aber dennoch auch erstaunlich oft ähnliche oder sogar dieselben Fragen. Besonders häufig waren beispielsweise Varianten von „Wären Sie gern unsterblich?“, „Hat alles einen Sinn?“, „Gibt es außerirdisches Leben?“ oder „Gibt es ein perfektes Leben?“

Nach Abschluss der Akademie saß ich auf meinem Rückweg im ICE zwischen Fulda und Mannheim und war nachhaltig berührt von all diesen Sehnsüchten, Unsicherheiten und Träumen der Jugendlichen, die – direkt oder indirekt – zum Ausdruck kamen.

Vor mir saßen ein älterer Mann und eine junge Frau. Beide lasen in Büchern. Natürlich habe ich nachgesehen, in welchen. Der Mann las den „Weg der Träume“ von Nicholas Sparks. Die Frau in den Leiden des jungen Werther.

Ist es nicht immer wieder verblüffend, wie Literatur das Leben spiegelt?

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